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Friedhelm Schneidewind
Friedhelm Schneidewind, geboren 1958, lebt als Autor, Musiker und
Dozent in Mannheim. Seit 1988 hat er u. a. ein Theaterstück publiziert, zwei Romane, fünf Erzählbände,
sieben Lexika und sieben Sachbücher – zur Musik 2010 den Sammelband »Music in Middle-earth«
(mit Heidi Steimel, deutsch »Musik in Mittelerde« 2014) und 2019 den Nachfolgeband
»Music in Tolkien’s Work and Beyond« (mit Julian Eilmann, deutsch »Musik in Tolkiens Werk und
darüber hinaus« 2021). Hinzu kommen zwei Liederhefte (»Tandaradey« 1997, »Liebe und Tod« 1998),
Artikel zu Musik und Dichtkunst, Veröffentlichungen von eigenen Liedern sowie die Mitwirkung bei
mehreren CDs und einem Film über Oswald von Wolkensteins Ehefrau Margarete von Schwangau.
Schneidewind leitet die von ihm 1995 gegründete Mittelaltertruppe »Conventus Tandaradey« und ist
Mitglied des seit 2013 bestehenden Harfenduos »Bardensang und Zauberklang«. Seit 2005 tritt er
regelmäßig als Oswald von Wolkenstein auf, u. a. bei Schloss- und Stadtführungen. Er ist
Mitglied der Gesellschaft für Fantastikforschung, im Phantastik-Autoren-Netzwerk, bei der
Deutschen Tolkien Gesellschaft und der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft; er betreibt die Seite
www.oswald-von-wolkenstein.de.
Info:
www.friedhelm-schneidewind.de
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Vortrag
Die Harfe in der phantastischen Literatur – eine Spiegelung älterer Harfenbilder
Das populäre Bild, das sich viele Menschen von der Harfe in
Mittelalter und früher Neuzeit machen, ist stark geprägt durch die Romantisierung des
Mittelalters und des Keltentums im 19. Jahrhundert. Viele Menschen haben eine das Mittelalter
verklärende, andere es als barbarisch verachtende Haltung, oft von wenig Wissen getrübt –
trotz des heutzutage umfassenden Zugangs zu Informationen. Daran haben Fantasy-Literatur und
Filmindustrie ebenso ihren Anteil wie die Mittelaltermarkt-Industrie. Zur Musik sind falsche
Vorstellungen noch erheblich verbreiteter als etwa zu Kleidung oder Waffen, nicht zuletzt durch
ahistorische Darstellungen in Filmen und Serien. Und das gilt insbesondere in Bezug auf das
Instrumentarium. Darauf basierende Vorstellungen finden sich in der phantastischen Literatur,
in Sagen, in Märchen und in der Fantasy – sowohl in der Darstellung von Harfen wie ihres Gebrauchs.
Das Spektrum wird zudem erheblich erweitert, bis hin zu Zauberharfen in Mittelerde. Dies wird
im Vortrag deutlich anhand von Beispielen aus Volks- und Kunstmärchen sowie aus Werken von Marion
Zimmer Bradley, Stephen R. Donaldson, Bernhard Hennen, Katherine Kurtz, George R. R. Martin,
Anne McCaffrey und J. R. R. Tolkien. Dabei werden die Quellen in Mittelalter und früher Neuzeit
ebenso aufgezeigt wie die im 19. Jahrhundert und ihre jeweilige Verbindung zu den modernen Texten.
Mitschnitt des Vortrags auf Youtube
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